„Ich möchte einmal zu gerne auf Hawaii am Strand spazieren.“ Es sind Sehnsuchtsdestinationen, die bei schwerer Krankheit die Phantasien beflügeln. Unabhängig davon, ob es sich um spektakuläre oder unaufgeregte Ziele handelt, fragen sich Schwerstkranke, wie sie am besten reisen.
Oftmals schränken gesundheitliche Aspekte die Beweglichkeit ein. Die Fahrt mit dem eigenen Auto lässt sich bewerkstelligen. Ein Flug hingegen braucht vorbereitende Maßnahmen. PiA – Palliativ im Alltag e.V. hat bei der Deutschen Lufthansa AG (DLH) nachgefragt.
PiA: Transportiert die Lufthansa schwerstkranke Menschen?
DLH: Ja. Eine wichtige Voraussetzung ist u.a. die entsprechende Patientenverfügung für etwaige Maßnahmen an Bord.
PiA: Muss ein Patient in Palliativbehandlung beim Buchen eines Flugs seine Krankheit angeben?
DLH: Ja, dies geht aus den Beförderungsbedingungen hervor, in denen eine Erkrankung, die das Flugereignis stören könnte, anzugeben ist.
PiA: Vermitteln Sie auf Wunsch medizinisch geschulte Begleiter?
DLH: In der Regel werden die Flüge über Versicherer/Assistancen gebucht. Es gibt die Möglichkeit, von einem Rettungsassistenten/Krankenschwester-Pfleger oder einem Arzt begleitet zu werden. Über die Art der Begleitung und ob ein Transport überhaupt stattfinden kann wird durch den diensthabenden Lufthansa Arzt entschieden.
PiA: Wie wird der Lufthansa Arzt involviert? Auf welche Weise macht sich dieser ein Bild von der Flugtauglichkeit des Betroffenen
DLH: Der Arzt untersucht den Reisenden und bewertet dessen Flugtauglichkeit.
PiA: Welche Kosten entstehen bei medizinischer Begleitung?
DLH: Die Kosten für die Begleitung sind unter anderem auch von der Schwere der jeweiligen Erkrankung abhängig. Der Passagier kommt dafür auf.
PiA: Gibt es bei der Lufthansa eigens geschulte Mitarbeitende für derartige oder ähnliche Anfragen?
DLH: Ja, das Lufthansa Passenger Medical Care Team ist speziell geschult.
PiA: Ist dieses Team bei jedem Flug vertreten oder muss ich es eigens anfordern?
DLH: Das müssen Sie speziell mit hinzu buchen.
PiA: Viele Patienten sind immobil: Wie buche ich einen Flug – ohne Internet und Reisebüro? Geht dies auch telefonisch?
DLH: Ja, eine Buchung ist über die Lufthansa Hotline möglich. Diese lautet +49 (0) 69 86 799 799.
PiA: Die Lufthansa verfügt über hochwertig ausgestattete Patient Transportation Compartments (PTC). Wenn ein Patient dies für seinen Rücktransport in Anspruch nehmen muss, wer kommt für die Kosten hierfür auf?
DLH: Es besteht die Möglichkeit des Transports in der Kabine, auf einem Stretcher oder im PTC. Der Preis hängt von der Flugstrecke ab, bewegt sich beim Stretcher auf Langstrecke um 20.000 € für das PTC um 50.000 €. Diese Kosten müssen vom Passagier bzw. dessen Versicherung getragen werden. Bei Bedarf gibt es auch eine gesonderte Sauerstoffversorgung, die vorab zu buchen ist.
((Anmerkung der Redaktion: Die Begriffe Stretcher und PTC sind in den beigefügten Unterlagen näher erklärt.))

Quelle/Interviewpartner: Dr. Jörg Waber, Pressestelle Deutsche Lufthansa AG, Service Nummer: +49 (0) 69 86 799 799
Informationen
- Individuelle Betreuung mit speziellen „Health and Medical“- Services am Airport und an Bord
- Intensive Betreuung von Patienten in der Luft
Stand: März 2018