Schlaf stärkt Ihr Immunsystem und sorgt für Widerstandskräfte
Liebe Pflegende, zu wenig Schlaf schadet unserem Körper. Ausreichend Schlaf hilft dem Immunsystem und sorgt für Ihre Widerstandskräfte. Die Universitäten Tübingen und Lübeck haben nun wissenschaftlich bestätigt, was uns intuitiv bekannt ist. Schlaf stärkt unser Immunsystem und ist wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern. Sie heißen T-Zellen und sind im Organismus dafür zuständig, Erreger zu bekämpfen. Bereits nach drei Stunden ohne Schlaf funktionieren sie nur mehr eingeschränkt.
Wenn Sie einen Schwerstkranken pflegen, kommt es vor, dass die Nacht zum Tag wird. Sie schlafen wenig und nur mit Unterbrechungen. Ihr Immunsystem leidet und auch Sie als Pflegende/-r werden anfällig für Krankheiten. Dies mag in eine harmlose Erkältung münden (die für den Schwerstkranken so harmlos nicht ist) oder Sie langfristig schwächen.
Suchen Sie sich Gelegenheiten des Rückzugs und schützen Sie Ihr Immunsystem auf diese Weise. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, während der Nächte sich Hilfe zu holen.
Schlafen? Gar nicht so leicht.
Unter extremer Belastung leidet auch die Schlaffähigkeit. Das Kopfkino geht los. Gedanken kreisen um Diagnose, Werte und Therapien. Was geschieht, wenn der geliebte Mensch absehbar stirbt? Gibt es einen Ausweg aus der Ausweglosigkeit? Habe ich etwas übersehen oder überhört, als der Arzt mit mir sprach? Die Nächte spiegeln die Belastung der Krankheit. Abhilfe ist nötig.
Bewegung als erste Maßnahme
Vielleicht hilft es Ihnen bereits, sich Oasen freizuhalten und beispielsweise regelmäßig Sport zu treiben. Ein täglicher Spaziergang bringt Sie auf andere Gedanken. Erwiesenermaßen baut Bewegung Stress ab. Die Herausforderung liegt darin, sich in den zahlreichen Aufgaben die Zeiten täglich frei zu halten.
Psychologische Betreuung
Möglicherweise überlegen Sie, einen Psychologen hinzuzuziehen? Die meisten Krankenkassen übernehmen die Behandlung in dieser Phase. Da es lange Wartezeiten gibt, ist es sinnvoll, wenn Sie sich frühzeitig um ein Erstgespräch kümmern. Dies mag bereits stattfinden, wenn Sie von der Diagnose erfahren.
Klein und wirksam – Empfehlungen für ruhigen Schlaf
- Vielleicht achten Sie auf eine angenehme Atmosphäre in Ihrem Schlafzimmer, fühlen sich in Ihrer individuellen Ordnung wohl und lüften ausreichend.
- Versuchen Sie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Viele Volkshochschulen bieten Kurse hierfür an.
- In der letzten halben Stunde vor dem Schlafengehen brauchen Sie Ruhe; ohne Handy, TV und Internet. Vermeiden Sie aufwühlende Diskussionen und lassen Sie die Arbeit im Büro oder in Ihrer Aktentasche.
- Ein frühzeitiges Abendessen hilft Ihrem Magen, auch zur Ruhe zu finden. Gönnen Sie sich eine leichte Mahlzeit.
- Anregende Getränke wie Kaffee, Tee und Cola nehmen ebenfalls Einfluss auf Ihren Schlaf.
- Wenn Sie keinen Schlaf finden, bleiben Sie bitte nicht auf Teufel-komm-raus im Bett. Lesen Sie in solchen Situationen gerne oder hilft Ihnen möglicherweise autogenes Training?
- Oftmals verstärken Alkohol und Nikotin Ihre Schlaflosigkeit. Greifen Sie daher nicht zu einem Glas Wein oder der vermeintlich beruhigenden Zigarette.
Wir von der PiA-Redaktion wünschen Ihnen erholsamen Schlaf.
Stand: Februar 2019